Seit 2002 stiftet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Rahmen für attraktive Förderinitiativen zur Energieeffizienzsteigerung.
In Zeiten von steigenden Energiepreisen gewinnen derartige Fördermittel zunehmend an Bedeutung, wobei die meisten Führungspersonen von der Vielzahl an unterschiedlichen Förderprogrammen und Richtlinien abgeschreckt sind.
In Anlehnung an How to Energieeffizienz Teil 1 möchten wir euch einen tieferen Überblick über die Fördermittellandschaft verschaffen und zeigen, welche Förderinitiativen ganze Transformationsprozesse finanzieren und wie du prozessübergreifend Energiekosten sparen kannst:
Förderungen für Energie- und Ressourceneffizienz
Wer die Wertschöpfungskette seiner Industrieprozesse optimieren möchte, ist bei der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz gut aufgehoben. Das BMWK bietet je nach Modulschwerpunkt Zuschüsse, Kredite oder einen Teilschulderlass an:
Zuschuss, Kredit oder Teilschulderlass für Querschnitttechnologien
Das erste Modul umfasst einzelne oder mehrere Investitionen zum Ersatz oder zur Neuanschaffung von hocheffizienten Anlagen bzw. Aggregaten für die industrielle oder gewerbliche Anwendung. Zu den im Merkblatt festgehaltenen Querschnitttechnologien zählen unter anderem die folgenden Komponenten, bei denen kleine und mittlere Unternehmen bis zu 40 % Fördersatz erwarten können:
Elektrische Motoren und Antriebe
Pumpen für die industrielle und gewerbliche Anwendung
Ventilatoren
Druckluftanlagen
Anlagen zur Abwärmenutzung bzw. Wärmerückgewinnung
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Maßnahmen zur Prozesswärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien
Die Förderung des zweiten Moduls umfasst Maßnahmen zur Prozesswärmebereitstellung aus Solarkollektor-Anlagen, Biomasse-Anlagen und Wärmepumpen, sofern sie erneuerbare Energiequellen gemäß Artikel 2 Abs. 110 AGVO einspeisen. Zur Förderung stehen außerdem die Kosten für Einbindung, Anlagesteuerung sowie die Mess- und Datenerfassungseinrichtung. Es winken Fördersätze von bis zu 55 % und ein maximaler Förderbetrag von 15 Millionen Euro.
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Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Sensorik und Energiemanagementsoftware
Im Fokus der Förderung stehen effektive Werkzeuge, um Energie- und Materialflüsse systematisch zu erfassen und nachhaltig zu steuern:
Erwerb und Installation von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik und Sensorik zum Monitoring und der effizienten Regelung von Energie- und Materialströmen
Erwerb und Installation von Energiemanagementsoftware
Schulung des Personals im Umgang mit der Energiemanagementsoftware durch Dritte, soweit sie im direkten Zusammenhang mit Anlagen und Prozessen stehen
Es winken Fördersätze von bis zu 40 % und ein maximaler Förderbetrag von 15 Millionen.
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Energie- und Ressourcenbezogene Optimierung von Anlagen und Prozessen
Im Fokus des vierten Moduls steht die Senkung des fossilen Energieverbrauchs oder CO₂ intensiver Ressourcen innerhalb des Unternehmens:
- Prozess- und Verfahrensumstellungen
Maßnahmen zur Nutzung von Abwärme
Maßnahmen an Anlagen zur Wärmeversorgung, Kühlung und Belüftung
Maßnahmen zur energieeffizienten Bereitstellung von Prozesswärme oder -kälte
Maßnahmen zur Reduktion oder Vermeidung von Energie- und Ressourcenverlusten im Produktionsprozess
Kosten für die Erstellung des Einsparkonzepts
Kosten für die Begleitung des Förderverfahrens
Es winken Fördersätze von bis zu 40 % und ein maximaler Förderbetrag von 15 Millionen.
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✋Schon gewusst?
Beim Förderwettbewerb wird die Förderung über ein wettbewerbliches Verfahren verteilt.
Der Vorteil daran ist, dass der Antragssteller im vorgegebenen Rahmen selbst entscheiden kann, welche Förderung er in Anspruch nehmen möchte.
Das BMWK führt jährlich mehrere Wettbewerbsrunden durch, alle weiteren Informationen gibt es Hier.
Förderungen für Transformationskonzepte
Wer an der Senkung seiner Treibhausgasbilanz interessiert ist, kann einen umfassenden Transformationsprozess zur Senkung der Treibhausgasbilanz forcieren.
Der BMWK bietet Zuschüsse für Transformationsprozesse in Richtung einer Dekarbonisierung an.
Zu den förderfähigen Kosten zählen unter anderem:
die Erstellung und Zertifizierung einer Treibhausgasbilanz
die Kosten für Energieberater und andere Beratungskosten inklusive Einführung von Umsetzungsprozessen im Unternehmen
die Kosten für erforderliche Messungen, Datenerhebungen und Datenbeschaffungen
Es winken Fördersätze von bis zu 50 % und ein maximaler Förderbetrag von 80.000 Euro.
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Fazit
Die EEG Förderinitiativen bieten Privatpersonen, Unternehmen oder anderen Institutionen Zuschüsse, Darlehen oder einen Teilschulderlass zur Effizienzsteigerung an. Die hier vorgestellten Förderinitiativen eignen sich dabei insbesondere für wertschöpfungsrelevante Prozesse in der Industrie, für sanierungsbedürftige Betriebsstätten oder bei Zielsetzung von Treibhausgasbilanzen. Aufgrund der hohen Antragswellen, der sich verändernden Subventionspolitik und steigenden Energiepreisen ist eine gezielte, rechtzeitige Antragsstellung von Vorteil und sicherlich die Mühe wert.
